Eltern bedeuten das Wohlergehen, die Gesundheit und Sicherheit ihrer Kinder alles. Allein die Vorstellung, ihnen könne etwas widerfahren, versetzt ihnen einen Stich ins Herz. Im Alter wendet sich das Verhältnis: Nicht zuletzt aufgrund des bestehenden Pflegenotstands sind es dann die Kinder, die sich rührend um ihre Eltern kümmern. Mit der sogenannten 24-Stunden-Betreuung hat sich in den vergangenen Jahren neben der stationären und ambulanten Pflege eine dritte Säule der Pflege etablieren können, die dabei für Entlastung sorgt – und den Senioren überdies ermöglicht, weiter im gewohnten Umfeld zu verbleiben. Christina Lambertz, die mit LambertzCare die offizielle Regionalvertretung der Pflegevermittlung Linara am Niederrhein bildet, weiß, wie wertvoll diese Form der Unterstützung ist.

Manchmal geht es mit der Pflegebedürftigkeit ganz schnell: „Viele ältere Menschen wachen nachts auf, um die Toilette aufzusuchen oder in der Küche etwas zu trinken. Im Dunkeln sind sie aber oft desorientiert. In Verbindung mit der Gangunsicherheit führt das zu Stürzen“, weiß Lambertz. „Nach einem Oberschenkelhals- oder Beckenbruch dürfen sie zwar recht schnell wieder nach Hause, doch die Entlassung erfolgt nur mit einer gesicherten Rundum-Anschlussversorgung. Denn die Senioren sind zu Hause mit einem Mal auf fremde Hilfe angewiesen.“ Und die muss dann eilends organisiert werden, vor allem wenn die eigenen Kinder weiter weg wohnen oder voll arbeiten. Angesichts von Wartezeiten für Pflegeheimplätze von sechs bis zwölf Monaten eine kaum lösbare Aufgabe – wenn es eben nicht die sogenannte 24-Stunden-Betreuung gäbe.

„Wir vermitteln innerhalb weniger Tage osteuropäische Betreuungskräfte, die für einen vereinbarten Zeitraum bei den Pflegebedürftigen einziehen und sich um deren Grundversorgung kümmern“, erläutert die Krefelderin. „Die Betroffenen bleiben zu Hause und behalten so größtenteils ihre Autonomie. Das ist vielen sehr wichtig.“ Christina Lambertz erörtert im Vorfeld mit den beauftragenden Angehörigen oder auch der pflegebedürftigen Person selbst den genauen Bedarf und erstellt ein Profil der Betreuungskraft. Welcher Pflegegrad liegt vor? Welche Aufgaben müssen erfüllt werden? Wie lang soll die Person einziehen? Wie gut müssen ihre Deutschkenntnisse sein? Ist ein Haustier mit zu versorgen? „Die Betreuungskraft muss ja nicht nur professionell zum Betreuenden passen, sondern auch auf menschlicher Ebene mit ihm harmonieren“, erklärt Lambertz. „Eine persönliche und sehr einfühlsame Besprechung der Pflegesituation ist für mich daher selbstverständlich.“ Die einzigen Voraussetzungen, die von den Bewerbern erfüllt werden müssen, sind ein eigenes Zimmer mit Frischluftzufuhr und ein WLAN-Zugang.

Anders als die Unterbringung in einem Pflegeheim, dessen Einwohner eine Rundum-Versorgung erhalten, ist die sogenannte 24-Stunden- Betreuung meist nur ein Baustein innerhalb eines umfassenderen Pflegekonzepts. „Die von mir vermittelten Frauen und Männer sind hauswirtschaftliche Kräfte, die zwar Betreuungspflegeerfahrung haben, aber keine Medikamente stellen, Verbände wechseln oder Injektionen verabreichen dürfen. Ist eine solche medizinische Versorgung nötig, muss dafür zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst beauftragt werden. Außerdem ist meist die Mithilfe der Angehörigen gefragt, wenn es etwa darum geht, eine Fahrmöglichkeit zur Verfügung zu stellen.“ Das Aufgabenspektrum der häuslichen Betreuung reicht von der Hilfe im Haushalt über die Grundversorgung, wie Waschen, Ankleiden und Zu-Bett-Bringen, bis hin zur Unterstützung bei Einkäufen, Arzt- oder Friseurbesuchen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der soziale Aspekt: Ihre Anwesenheit wirkt der Vereinsamung entgegen, unter der so viele ältere Menschen leiden. Nach anfänglicher Skepsis und Unsicherheit zeigen sich die allermeisten der Senioren, denen Lambertz eine Betreuungskraft vermittelt hat, als überaus zufrieden und dankbar. „Es entstehen zum Teil echte Freundschaften“, weiß die Mutter zu berichten. „Ich versuche natürlich immer, passende Paare zusammenzustellen und freue mich selbst riesig, wenn ich richtig gelegen habe.“

Üblicherweise bleiben die BetreuerInnen zwei bis drei Monate, bevor sie zurück in ihre Heimat reisen – und dann abgelöst werden. „Das Gute an dem Modell ist die große Flexibilität. Wir können auch für kurze Zeiträume vermitteln, etwa um den Kindern eine Reise zu ermöglichen. Am allerwichtigsten ist mir, meinen Klienten ein gutes, sicheres Gefühl zu geben. Sie sollen wissen, dass ihre Mama oder ihr Papa in besten Händen sind.“ Weil das sehr gut funktioniert, gibt es kaum noch Vorbehalte gegen die Betreuungskräfte aus dem Osten, wie Lambertz bestätigt. „Die meisten wissen, dass wir in der Betreuungspflege auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen sind. Und der Gesetzgeber hat dies während der Pandemie mit seinen Sonderregelungen bei der Einreise bekräftigt.“ Lambertz pflegt seit vielen Jahren einen sehr persönlichen Kontakt zu den BetreuerInnen aus Polen, dem Baltikum, Kroatien oder Rumänien, die sie persönlich kennen gelernt hat und die sich als zuverlässig erwiesen haben: „Im Osten leben die Menschen häufig noch in Großfamilien mit mehreren Generationen unter einem Dach, sodass schon Kinder sehr früh mit dem Alter und der Pflege konfrontiert werden. Diese Tätigkeit hat dort eine ganz andere Tradition als bei uns.“ Davon sollten wir lernen. Bis dahin ist die sogenannte 24-Stunden-Betreuung ein schönes Beispiel für gelebte Globalisierung und eine Fürsorge, die weder Landesgrenzen noch Verwandtschaftsverhältnisse kennt.

Ab dem 14. Mai neu am Bockumer Platz:
LambertzCare & Linara Regionalvertretung
Bürozeiten: Mo – Fr 8.30 – 14 Uhr und nach Vereinbarung
Uerdinger Str. 579
47800 Krefeld
Tel: 02151/325 43 03
E-Mail: Christina.lambertz@linara.de www.linara.de
lambertzcare.de