„Wie hältst Du diese Arbeit aus?“ – Diese Frage hören die MitarbeiterInnen im stups Kinderzentrum der DRK-Schwesternschaft Krefeld häufiger. „Viele Menschen glauben, dass Tod und Trauer bei uns der Kern der Arbeit sind“, schildert Gabi Seutter, Pflegedienstleitung im stationären Kinder- und Jugendhospiz in Krefeld. Das stimme aber nicht, betont sie: „Kinder-Hospizarbeit ist Lebensbegleitung – ab dem Tag, an dem ein Arzt die Diagnose stellt, dass ein Kind frühzeitig versterben wird." Anja Claus, die Leiterin des gesamten stups Kinderzentrums, ergänzt: „Kinder, auch schwerstkranke oder schwerbehinderte, sind Kämpfer. Sie setzen der ärztlichen Diagnose oft einen starken Lebenswillen entgegen. Unsere Aufgabe ist es, das Leben für sie so gut wie möglich zu gestalten – vor allen Dingen möglichst ohne Schmerz, dazu aber mit Spaß, Abwechslung und pädagogischer Förderung.“

Deswegen setzt sich das Team aus verschiedenen Berufen zusammen: Kinder- und KrankenpflegerInnen, aber auch HeilerziehungspflegerInnen mit pflegerischer und pädagogischer Ausbildung oder PädagogInnen, vielfach mit zusätzlichen Fortbildungen. „Aus diesem Mix entsteht das tägliche Angebot für die Kinder und ihre Familien. Mittelpunkt des Alltags ist das große Wohnzimmer, in dem wir uns alle gemeinsam aufhalten und beschäftigen“, schildert Seutter. Dazu gehört natürlich die hochqualifizierte pflegerische Versorgung der „AusflüglerInnen“, wie die Kinder und Jugendlichen genannt werden, aber es geht um noch viel mehr: Angebote zur Entspannung oder Aktivierung – je nachdem, was die Ausflügler in diesem Moment gerade brauchen, um sich wohl zu fühlen, Spaziergänge, Vorlesen, Musik, Ausflüge, Waffelbacken und gemeinsames Kochen.

Bei all dem ist die Verhältnismäßigkeit zu wahren, betont Seutter: „Unsere Ausflügler machen keine großen Entwicklungssprünge. Es sind die kleinen Schritte und Erfolge, die unsere Arbeit ausmachen.“ Allerdings darf nicht aus den Augen verloren werden, dass trotz der Stärke am Ende immer der frühzeitige Abschied steht, der gemeinschaftlich gestaltet wird: Viele der Ausflügler versterben zu Hause, dann wird im Pflegeteam über den Tod des Kindes gesprochen und die Erinnerung zum Leben erweckt. „Holt ein Bestatter ein Kind bei uns im stationären Hospiz ab, dann verabschieden wir uns mit Kerzen und Ritualen von ihm. Außerdem sind wir für die Mitarbeitenden immer als Ansprechpartnerinnen da, wir geben uns Mühe, sie zu verstehen und sie zu unterstützen“, beschreibt Anja Claus eine wichtige Leitungsaufgabe. Es ist eben doch Arbeit wie jede andere.

Das Team im stups KINDERZENTRUM sucht Verstärkung für das Pflegeteam. Wer sich vorstellen kann, im Kinder- und Jugendhospiz zu arbeiten, schreibt eine E-Mail an:claus@drk-schwesternschaft-kr.de

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