auch wenn das neue Jahr nicht mehr ganz taufrisch ist, möchten wir es uns dennoch nicht nehmen lassen, Ihnen nachträglich noch ein „frohes Neues“ und alles Gute zu wünschen. Angesichts der täglichen, wenig ermutigenden Wasserstandsmeldungen des RKI sowie der rasant steigenden Inzidenzwerte und Prognosen zur Verbreitung der Omikron-Variante, können wir jeden Glücksbringer und jede uns entgegengebrachte Aufmerksamkeit ganz gut gebrauchen. Wobei es ja doch Hoffnung gibt: Mit steigender Impfquote sinkt schließlich auch die Hospitalisierungsrate. Allerdings müssen wir uns wohl damit abfinden und anfreunden, uns über kurz oder lang zu infizieren, um dann – sofern wir geimpft sind – einen milden Verlauf zu erleben. Es bewahrheitet sich damit, was Experten bereits 2020 prognostiziert hatten: Statt einem kurzen harten Kampf und einer Niederlage des Virus steht uns ein Leben mit ihm bevor.
Im Grunde genommen führen wir dieses „Leben mit Corona“ ja bereits. Haben wir uns nicht mittlerweile an das ständige Hin und Her zwischen Verschärfungen und Lockerung der Maßnahmen gewöhnt? Daran, dass sich das Virus stets als hartnäckiger erweist, als wir es erwartet haben? An neue Regeln, 2G und 3G und 2Gplus, an verschiedene Impfstoffe, an PCR- und Antigentests, an Warnapp, Reisewarnungen, Hochrisiko-, Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete, an Impfdurchbrüche und Viruslast, an Aerosole und FFP2-Masken? Sieht man es einmal positiv, ist es schon erstaunlich, welches neue Wissen wir in den vergangenen rund 24 Monaten angehäuft und wie wir unser Leben den Verhältnissen angepasst haben. Der Ausnahmezustand vom Frühjahr 2020, als die Straßen vom einen auf den anderen Tag wie leergefegt waren, wir uns fühlten wie die Protagonisten einer bislang unbekannten Kafka-Parabel und jede Nachrichtensendung gespannt aufsogen, ist mittlerweile unser neuer Alltag. Das heißt nicht, dass uns das gefallen muss, aber auf unsere Anpassungsfähigkeit, die uns auch zuvor unvorstellbare Krisen überwinden lässt, dürfen wir durchaus ein wenig stolz sein.
Was das alles mit dieser ersten Ausgabe des Jahres 2022 zu tun hat? Auf den ersten Blick wenig: Corona spielt keine besonders hervorgehobene Rolle in den Geschichten, die wir aufgeschrieben haben, aber wir haben das Thema auch nicht bewusst außen vor gelassen. Wie sollte das auch funktionieren? Wie oben beschrieben ist das Virus längst Teil unseres Lebens geworden. Und damit auch der MOVEO.
Wir wünschen Ihnen spannende und erkenntnisreiche Lektüre
Torsten Feuring, Michael Neppeßen, David Kordes