Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen? Gesundheit, Reichtum, Weltfrieden? Menschen, die in einem Pflegeheim leben, antworten auf diese Frage eher mit bescheideneren Vorstellungen, erzählt Vorsorgespezialistin Kerstin Lücker.
Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind in Deutschland derzeit 2,9 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen, ein Drittel davon wird in Pflegeheimen betreut. „Dank guter medizinischer Vorsorge werden die Menschen immer älter. Das heißt jedoch auch, dass immer mehr von ihnen über einen immer längeren Zeitraum Pflege benötigen, nach Erkrankungen oder schlicht aufgrund des Alters“, erläutert Lücker, „da macht es Sinn, sich schon frühzeitig die Frage zu stellen, wie eine solche Pflegesituation im besten Fall aussehen sollte.“ Aus einer internen Umfrage der Württembergischen Versicherung weiß die Vorsorge-Expertin, welche alltäglich erscheinenden Dinge für Pflegebedürftige zu Wunschzielen werden. Die Betroffenen würden sich, verständlicherweise, zuerst ihre Gesundheit zurückwünschen; an zweiter Stelle steht jedoch, niemandem zur Last zu fallen und drittens, selbstbestimmt im eigenen Zuhause leben zu können. Diese letzten beiden Wünsche sind in der heutigen Zeit vor allem eine Sache guter finanzieller Planung, da Familien nur noch selten im engen Verbund mit mehreren Generationen zusammenleben und die Pflege nicht mehr von den Kindern oder Enkelkindern übernommen werden kann. „Nicht nur ein Platz im Pflegeheim kostet Geld. Insbesondere die gewünschte Versorgung im eigenen Heim kann zu finanziellen Nöten führen, wenn nicht vorgesorgt wurde“, warnt Lücker.
Auch zukünftige Reformen werden nicht dazu führen, dass tatsächlich anfallende Pflegekosten zu 100 Prozent von der gesetzlichen Pflegeversicherung übernommen werden, erklärt die Vorsorgespezialistin. Sie hat hierzu ein deutliches Rechenbeispiel, das die Lücken in der heutigen Sachlage aufzeigt: Nach einem Schlaganfall benötigt der Mann eines Rentnerehepaares täglich medizinische Versorgung und Unterstützung bei alltäglichen Handreichungen, die die Ehefrau selbst nicht uneingeschränkt anbieten kann. Ein ambulanter Dienst übernimmt einen kleinen Teil der Aufgaben; insgesamt benötigt das Ehepaar aber täglich etwa drei Stunden Hilfe von Dienstleistern. Rechnet man durchschnittlich 30 Euro pro Stunde, an 30 Tagen im Monat, entstehen insgesamt für die Pflege monatliche Kosten von 2.700 Euro. Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt in diesem Fall mit der Pflegestufe 3 gerade einmal 1.300 Euro. Die verbleibende Lücke von 1.400 Euro muss das Ehepaar nun aus eigener Tasche schließen. Wer in einem solchen Fall keine Ersparnisse zurückgelegt hat oder diese nicht für die Gesundheitsversorgung aufbrauchen möchte, gerät schnell in finanzielle Nöte. Um dies zu verhindern, ist es sinnvoll, sich bereits in jungen Jahren eine Pflegetagegeldversicherung zuzulegen. „Je jünger, desto günstiger“, betont Lücker, „und wichtig ist auch, dass die Versicherung leistungsunabhängig und ohne Kostennachweise ein Tagegeld auszahlt.“ Wer sich auch im Pflegefall den Wunsch nach einem sorgenfreien selbstbestimmten Leben erfüllen möchte, kann sich nicht zu früh mit dem Thema der Pflegezusatzversicherung beschäftigen.
Kerstin Lücker, Generalagentur Württembergische Versicherung
Buscher Holzweg 30, 47802 Krefeld, Telefon: 02151-3601890