Schillernde Kleider, tanzende Marionettenspieler und schwungvolle Straßenmusikanten -  Prinzessin Venezia und die Königin der Masken haben zu einem Maskenball in Venedig eingeladen, doch der Abend findet einen erschreckenden Abschluss: Der böse Magier schleicht sich in das Schloss und entwendet die magischen Schätze des Lichts und verschleppt sie in das Weltall. Es drohen Dunkelheit, böse Träume und Herzenskälte, denn die kostbaren Schätze sind elementar für die Welt. Gut, dass es die Regenbogenschwestern Miss Lumina, Miss Saphira, Miss Smeralda und Miss Rubina gibt. Dank ihres wundersamen Transportmittels, dem tanzenden Regenbogen, können die Königin der Masken und Prinzessin Venezia ihre Rettungsreise zu den fernen, funkelnden Planeten antreten. 

„In unserem diesjähriges Weihnachtsmärchen des Eissport-Vereins Krefeld dreht sich alles um die Magie des Weltalls“ , erklärt die Regisseurin und 2. Vorsitzende des Vereines Svenja Wagner schmunzelnd. „Ich bin sicher, dass auch sie sich als Erwachsener schon einmal gefragt haben, welche Welten noch auf uns warten.“ Gemeinsam mit Gaby Braas, ebenfalls Vorstandsmitglied des Vereines, hat die 33-Jährige die Geschichte des Eismärchens entwickelt und dabei eine magische Welt erschaffen. Vom 15. bis zum 18. Dezember bringen 180 Darsteller von drei bis 68 Jahren das Märchen aufs Eis. Auf der Reise zu den wertvollen Schätzen begegnet der Zuschauer Traumwächtern, Traumfängern, Mondbewohnern, Nachtfaltern, Irrlichtern und sogar dem Sandmann. „Über die Regenbogenbrücke reisen wir über drei Planeten“ , berichtet Gaby Braas. „Wir besuchen den Stern des Lichts, den Stern der Träume und den Stern der Liebe. Jeder Planet bringt eine eigene Kulisse und eigene, zauberhafte Fabelwesen mit sich.“

Insgesamt wurden 580 Kostüme geschneidert, geprobt wird seit Anfang des Jahres, auch die Kulisse hatte eine ähnliche Entwicklungszeit. „Es ist zur Tradition geworden, dass der Eissportverein alle zwei Jahre ein Weihnachtsstück aufführt und so zeigt, wie vielfältig unsere Arbeit im Verein ist“, sagt Gaby Braas. „Die monatelangen Vorbereitungen für das Stück sind aufwendig, die Arbeit hinter den Kulissen macht aber wahnsinnigen Spaß.“ Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das weit mehr als 180 Sportler beschäftigt. Ob Mama und Papa, Tante und Onkel oder Nachbarin und Nachbar: Hinter den Kulissen wirken rund 300 Leute an den Vorbereitungen für die Aufführung mit. „Das ist noch klassische Vereinarbeit“ , erklärt Svenja Wagner und ergänzt. „Für den Verein ist das toll, es schweißt uns alle zusammen.“

Auch die 15-jährige Alesia Rennella, die 14-jährige Carolin Lethen und die 13-jährige Alexandra Rymarev wirken an dem Eismärchen mit: Sie verkörpern unter anderem die Regenbogenschwestern auf dem Eis. Ein schöne Ergänzung der Eiskunstlaufkarriere, findet Carolin: „Während der Proben treffen wir Freundinnen, die wir im normalen Training sonst nicht so oft sehen.“ „Außerdem inspirieren die Eismärchen-Choreographien auch in unserem Training“ , ergänzt Alexandra. Alle drei Mädchen laufen professionell auf dem Eis, sie gehören zu den Vorzeigesportlern im Krefelder Eissportverein und räumen auf internationalen Wettbewerben Medaillen und Treppchenplätze ab. „Für mich ist das Eis mein zweites Zuhause. Hier kann ich die Alltagssorgen vergessen und auch Wut und Belastung einfach wegpowern“ , sagt die 15-jährige Alesia. 

Von Anfang August bis Ende März stehen die Mädels fünf Mal in der Woche auf dem Eis, zusätzlich gibt es Ballett- und Athletiktraining. Durch Trainingslager in den Sommerferien wird der Trainingsschwerpunkt noch verschärft. Das entsprechende Trainingskonzept lässt den Eissportverein Krefeld auf einige Erfolge zurückblicken: 2011 sind zum Beispiel Paarläufer aus Krefeld bei der Europameisterschaft angetreten, im letzten Jahr kam die Deutsche Vizemeistern im U18-Bereich aus Krefeld. „Die Mädels und Jungs verbringen so viel Zeit hier im Verein und wir sind uns darüber bewusst, dass wir deswegen auf viel mehr als nur die sportliche Leistung achten müssen“ , sagt Vereinsvorsitzende Cornelia Meisgen. „Schulische Leistungen, eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung und auch das Aneignen von entsprechenden Sozialkompetenzen sind uns wichtig.“ Dabei besagen Studien, dass der Sport auf dem Eis nicht nur für den Körper, sondern auch für die psychische Entwicklung vielversprechend ist. Durch die Kombination von Ballett-, Trocken-, Konditions- und Atheltiktraining wird die beidseitige Koordination gestärkt. Damit gehört der Eissport zu den Grundlagensportarten und steht in einer engen Verbindungen zur Leichtathletik. „Es ist oft so, dass Eissportläufer auch gute Schüler sind“, sagt die Vereinsvorsitzende. Alesia, Carolin und Alexandra haben sich schon entsprechend entwickelt. Schon viele Jahre sind die Mädchen im Krefelder Eissportverein aktiv, ein Leben ohne den Sport können sie sich nicht vorstellen. „Es ist ein schönes Gefühl, jetzt auch die ganz Kleinen beim Märchen auf dem Eis zu sehen“, schwärmt Carolin und lacht. „Denn da waren wir auch ‘mal.“ Heute führen die Sportlerinnen als Hauptdarstellerinnen die Gruppen an. Darauf sind sie stolz, und das dürfen sie auch sein, denn das, was die Regenbogenschwestern auf dem Eis leisten, ist der Resultat von harter Arbeit. 

Der Verein freut sich immer über neue Mitglieder. Das Vereinsangebot startet mit Kursen ab 3 Jahren. Kontakt zu Vorsitzende Cordula Meisgen: Telefon 02151 155274, Mail: cordula.meisgen@ev-krefeld.de Homepage: www.ev-krefeld.de