Tomáš Duba geht in die Luft. Obwohl er gar nicht wütend ist, im Gegenteil: Er lacht, er freut sich, während er in die Luft geht. Der Torwart des Eishockey-Teams „Krefeld Pinguine“ befindet sich gerade in der physiotherapeutischen Praxis „fysioconcept“, wo er sich regelmäßig behandeln lässt, und testet für uns das „Anti Gravity Treadmill“, auch „Alter G“ genannt. Ein Anti-Schwerkraft-Laufband, auf dem Läufer durch einen integrierten Luftstrom regelrecht abheben.
„Dieses Laufband wurde von der NASA entwickelt. Als Sportgerät für Astronauten im All“, verrät Jos Beulen, 54, Inhaber der „fysioconcept“ Praxis. 2015 hat Beulen das einzigartig konzipierte Alter G angeschafft. Das Laufband ist luftdicht mit einer Plastikhülle verbunden. Der Läufer, der eine Spezialhose aus Neopren mit einem Reißverschluss in Hüfthöhe trägt, steigt durch eine runde Öffnung in der Hülle, die dann ebenfalls luftdicht mit dem Reißverschluss an der Spezialhose zusammengeschlossen wird. Nun pustet ein Kompressor aus dem vorderen Bereich des Gerätes Luft in die Hülle, so dass diese sich zu seiner Kugel aufbläht. Währenddessen startet das Laufband. Je mehr Luft in die Plastikkugel ströme, desto mehr reduziere sich das Körpergewicht des Läufers auf dem Band, erklärt Beulen: „Die Luft erzeugt einen Überdruck, gibt so dem Körper des Läufers Auftrieb. Das Körpergewicht kann bis zu 80 Prozent reduziert werden, so dass er also nur noch zu zwanzig Prozent das Laufband berührt.“ Fast völlig losgelöst. So wie Tomáš Duba in diesem Moment. „Das ist, als würde ich fliegen. Sas ist das Spannendste, was ich je ausprobiert habe“ , ruft der 34-Jährige. „Ich könnte hier stundenlang weiterlaufen!“ Und das, obwohl der Profisportler heftig ins Schwitzen gekommen ist. Mit einem weißen Handtuch tupft er sich die Schweißperlen vom Gesicht. Genau das ist das Geheimnis des Alter G: Durch das nahezu schwerelose Laufen ruft der Läufer eine bessere Leistung ab. Für einen kranken Menschen ist das von höchstem therapeutischen Nutzen. „Das Alter G ist besonders geeignet für Patienten, die nach einer Operation an den Beinen oder an der Wirbelsäule ihren Körper nicht voll belasten dürfen, sich aber bewegen müssen. Gut eingesetzt werden kann es auch bei Rheuma oder neurologischen Krankheiten“, so Beulen. Mit dem Alter G startet der Ausbau der sportmedizinischen Abteilung seiner Praxis, für die Beulen eng mit Dr. Martin Wazinski, dem Chefarzt für Sportmedizin vom Malteser Krankenhaus St. Josefshospital in Uerdingen zusammenarbeitet. Der ist übrigens auch betreuender Arzt der „Krefeld Pinguine“ . Soeben steigt Eishockey-Torwart Duba vom Laufband, erschöpft aber glücklich. „Jetzt fühle ich mich ganz schwer und breit“, grinst er, „als würde ich ein Tor komplett ausfüllen, wenn ich mich nur hineinstelle.“ Gute Voraussetzungen für die nächsten Matches!
Praxis fysioconcept, Kurfürstenstraße 67 , 47829 Krefeld-Uerdingen, Telefon 02151 – 64 44 00, Mo.-Fr. 7 .30 bis 18 Uhr, www.fysioconcept.info