Wenn wir ein ungesundes Leben mit vielen Lastern führen, dann ist das ungefähr so, als würden wir ständig einen besonders schlecht gelaunten Preisboxer umtänzeln und ihm frech eine lange Nase dabei machen: Irgendwann könnte dieser Boxer sich so von uns provoziert fühlen und derart böse zuhauen, dass es uns schlimm darnieder wirft. Genauso so ist das mit dem Schlaganfall, der das wichtigste Organ in unserem Körper angreift: unser Hirn. Dabei müssen wir Letzteres nur etwas anstrengen, um aktiv dazu beizutragen, es möglichst gar nicht erst so weit kommen zu lassen.
Anregungen bekommen wir am 10. Mai 2016, dem „Tag gegen den Schlaganfall“, an dem das Krefelder Helios Klinikum über diese Krankheit informiert. „Der Schlaganfall“, sagt Prof. Thomas Haarmeier, 49, Chefarzt der Neurologie am Helios-Klinikum, „ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn.“ Und wenn diese auftritt, gilt: Zeit ist Hirn! Denn die Durchblutungsstörung droht ein Absterben grauer Zellen auszulösen, was bleibende Schäden wie etwa Lähmungen oder Sehstörungen zur Folge haben kann - je schneller dem Betroffenen also geholfen wird, desto besser. „Eindeutige Anzeichen sind plötzlich auftretende halbseitige Lähmungen, wie ein einseitig herabhängender Mundwinkel im Gesicht oder gelähmter Arm. Auch Sprachstörungen, Sehstörungen, akute Benommenheit oder Schwindel können Symptome sein“, erklärt Prof. Haarmeier.
Man kann selbst viel dafür tun, damit der Schlaganfall erst gar nicht ausholt; das eigene Köpfchen gegen das tägliche Tröpfchen entscheiden lassen zum Beispiel, ebenso wie gegen Nikotin-Naschereien. „Wer seinen Alkoholkonsum auf ein moderates Maß herunterschraubt und das Rauchen am besten vollständig unterlässt, senkt das Anfallsrisiko deutlich“, unterstreicht Prof. Haarmeier. „Dazu sollte man sich regelmäßig bewegen, einen Ausdauersport wie etwa Laufen betreiben, und sich gesund ernähren.“ Eine mediterran angehauchte Küche mit frischem Fisch, frischem Gemüse, Salat, Obst, Knoblauch und Olivenöl könne zusätzlich unterstützen.
Wen es dennoch erwischt, für den gibt es auch eine gute Nachricht: denn das Krefelder Helios Klinikum bietet die sogenannte „Thrombektomie“ als modernste Behandlungsmöglichkeit an. „Bei der ,Thrombektomie' wird das Blutgerinnsel mittels eines Katheters mechanisch aus dem kranken Blutgefäß herausgezogen“, erklärt Prof. Marcus Katoh, 42, Chefarzt der diagnostischen und interventionellen Radiologie; in bis zu 90 Prozent aller Fälle könne das betroffene Gefäß danach wieder vollständig eröffnet und die Chance auf Erholung auf diese Weise deutlich verbessert werden. Was jedoch kein Grund ist, sich nicht künftig vom Ring fernzuhalten, in dem der Preisboxer mit seinen Fäusten fuchtelt. Denn, versprochen: dessen Laune bessert sich nicht.
„Tag gegen den Schlaganfall“, Dienstag, 10. Mai 2016, Konferenzzentrum, Haus A, EG, Helios Klinikum, Lutherplatz 40, Krefeld, Beginn 18 Uhr, keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei, Internet: www.helios-kliniken.de/krefeld