Eineinhalb Zentimeter ist das linke Bein einer Kundin kürzer als das rechte. Außer ihr merkt das aber kaum jemand: Die Frau humpelt nicht. Sie trägt klassisch-elegante Schuhe: dunkelbraune, auffällig schöne Lederloafers. In denen ist ihr kleines Geheimnis verborgen. Denn die Schuhe gleichen die Beinlängendifferenz aus. „Ich habe unter dem linken Schuh den Absatz erhöht und die Sohle natürlich auch. Es ist üblich, vorne unter der Sohle etwa die Hälfte dessen an Höhe aufzubauen, was man hinten unter dem Absatz dazu tut. Sonst stimmt die Statik nicht mehr“ , erklärt Irina Eisenbach. Die 46-Jährige fertigt in ihrem Orthopädieschuhmachermeisterbetrieb Schuhe entweder selbst an, ändert Konfektionsschuhe oder repariert sie. Und noch eine Regel ihrer Kunst verrät die Krefelderin: „Ich habe beide Schuhe geändert. Ich habe auch beim rechten ein paar Millimeter vom Absatz abgeschliffen, deshalb musste ich bei dem linken Schuh das Material nicht so hoch aufbauen. So stimmt die Höhendifferenz auch, aber die Optik ist viel besser.“ Aus ähnlichen Gründen, nämlich um der Statik willen, ändert Irina Eisenbach öfter auch Schuhe für Menschen ohne orthopädische Indikationen. Die 46-jährige baut beispielsweise Highheels um. Sie begründet: „Konfektionsschuhe haben meist standardisierte Leisten zur Grundlage. Wenn ein und derselbe Leisten für unterschiedliche Modelle mit verschiedenen Absatzhöhen genommen wird, kann das Verhältnis zwischen Sohle und Absatz ja nicht bei allen stimmen. Oft ist das Gefälle so groß, dass der Träger – oder meistens die Trägerin – keinen Halt mit der Ferse mehr bekommt und nur auf dem Vorfuß steht.“ Das tut weh und kann zu Krallenzehen, Spreizfuß, Rückenschmerzen, Gelenküberlastung, Durchblutungsstörungen und weiteren Langzeitschäden führen. Abhilfe können Irina Eisenbach und ihre Mitarbeiter schaffen, indem sie die Absätze unsichtbar so einkürzen, dass Vorfuß und Ferse ausgewogen belastet werden.
Diese Änderung sieht man nicht, sie kostet nicht viel, aber sie macht die Schuhe bequemer und gesünder. Das Gleiche gilt für viele weitere „kleinorthopädische“ Korrekturen, die bei Fußorthopädie Janßen an Konfektionsschuhen durchgeführt werden. Irina Eisenbach zählt auf: „Wir fertigen individuelle Einlagen an, mit denen wir bei Diabetikern und Rheumatikern verschobene Knochen weich betten und für optimale Druckverteilung sorgen. Wir stützen Senk- und Spreizfüße, wir korrigieren bei Kindern Platt- oder Klumpfüße. Mit speziellen sensomotorischen Einlagen können wir bei neurologischen Ausfällen gezielt Muskelansätze stimulieren.“
Daneben führt Fußorthopädie Janßen Reparaturen durch, an allen Arten von Schuhen. Auch hochwertige Konfektionsschuhe können bei Irina Eisenbach gekauft und mit individuell angefertigten Einlagen versehen werden. Bei all dem sei ihr Ziel „die optimale orthopädische und optische Versorgung“ , so die Orthopädieschuhmachermeisterin. Niemandem soll der Schuh drücken.
Fußorthopädie Hans Janßen GmbH, Dampfmühlenweg 7 , 47799 Krefeld, 02151-29778, fussorthopaedie-janssen@t-online.de; www.fussorthopaedie-janssen.de