Chinasprung, Smash, Abwehr – so die Vorgabe. Es geht um Präzision. Die Übung beginnt. Nach einem hohen Anspiel wird der Ball in die gegnerische Hälfte zurückgeschmettert. Das Gegenüber federt mit der Rückhand gefühlvoll ab und platziert den Ball auf der anderen Seite kurz hinter dem Netz. Wieder und wieder wird diese Schlagkombination ausgeführt, bis das Spielfeld mit Federbällen übersät ist. „Versucht mal in den Ball zu springen“ , fordert Trainer David Nacken vor dem nächsten Durchgang etwas mehr Dynamik von seinen Schützlingen. Mit einem Chinasprung, einer Technik zum schnellen Erreichen von Bällen auf der Vorhand. Und schon zischen die Federbälle wieder in schneller Folge durch die Luft. Trainingsabend beim Krefelder Badminton Club 1955 e.V. –kurz KBC –in der Rote-Kreuz-Sporthalle an der Kaiserstraße. Nach den intensiven Übungen präsentieren die Spielerinnen und Spieler der 1. Mannschaft, im Alter zwischen 20 und 56 Jahren, im freien Spiel noch einige Kostproben ihres Könnens. Ballwechsel, vergleichbar mit einem Schachspiel, bei dem man seine Züge immer weiter fortsetzt, um am Ende den Punkt zu machen.

Badminton gilt als schnellste Rückschlagsportart der Welt. Im Profibereich erreichen die Bälle Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h. Die enorme Schnelligkeit, spektakuläre Schlagfolgen und taktische Finessen seien es, die den Sport so faszinierend machen, erklärt Cem Erbslöh, der die Geschicke des Vereins seit April 2013 als 1. Vorsitzender leitet. 

Badminton ist ein Sport für jedes Alter. Er lässt sich leicht erlernen und verursacht keine hohen Kosten. Moderate Mitgliedsbeiträge und eine erschwingliche Grundausrüstung erleichtern den Start. Ein Schläger, normale Sportkleidung und Hallenschuhe –  schon kann es losgehen. Interessierte sind beim KBC jederzeit willkommen, ein Probetraining ist nach Absprache problemlos möglich. Aktuell zählt der reine Badminton-Klub rund 150 Mitglieder . „Wir sind bereits der mitgliederstärkste Krefelder Badminton-Verein mit einer sichtbaren dynamischen Entwicklung, doch wir wollen weiter wachsen und dabei vor allem die Nachwuchsarbeit intensivieren“ , sagt der 33-Jährige.  

Mit drei Trainern und zwei Übungsleitern ist in der Kinder- und Jugendarbeit eine kompetente und qualifizierte Betreuung gewährleistet. Das Training findet aufgeteilt nach Alter und Spielstärke statt. Der Einstieg kann bereits ab fünf bis sechs Jahren erfolgen. Besonders bei den Jüngsten gilt es zunächst, den Spaß an Spiel und Bewegung in den Vordergrund  zu stellen. Gleichwohl haben sich in den letzten Jahren mit einigen ersten Plätzen der Mini-, Schüler- und Jugend-Mannschaften in den Liga- und Pokal-Wettbewerben mehrere sportliche Erfolge eingestellt. Neben einer Senioren-Wettkampfmannschaft ist der KBC in diesem Jahr erstmals mit einer großen Hobby-Gruppe an den Start gegangen, die sich bei den Stadtmeisterschaften mit großem Abstand Sieg und Wanderpokal sichern konnte. Beim stets gut besuchten Training der Truppe stehen vornehmlich der Spaß am Spiel und gute Laune im Vordergrund. So kommt auch der gesellschaftliche Aspekt nicht zu kurz. „Wir haben im Verein eine starke Gemeinschaft, in der soziale Kontakte gefördert werden“ , betont Erbslöh die Wichtigkeit des Vereinslebens auch abseits der Sporthalle.  Im Oktober engagierte sich der Verein zudem als Mitausrichter des Länderspiels zwischen Deutschland und Japan in der Glockenspitzhalle. Angeführt von Deutschlands Nummer eins, Marc Zwiebler, lieferte das DBV-Team dem Favoriten aus Asien einen harten Kampf, musste sich letztlich aber mit 2:3 geschlagen geben. Die 1.500 Zuschauer und alle Verantwortlichen waren sich dennoch einig, dass diese Veranstaltung eine großartige Werbung für den Sport war. Auch das kommende Jahr hält für den Klub wieder einige Highlights bereit. Hervorzuheben sind dabei die Krefelder Schüler- und Jugendmeisterschaften, die der KBC am 18. und 19. April ausrichtet sowie das große 60-jährige Jubiläum im Dezember. Die erfolgreichen Zeiten, als der Verein in der Oberliga, der höchsten deutschen Spielklasse, vertreten war und Top-Spieler wie Irmgard Gerlatzka, Gisela Hoffmann, Heinz Wossowsky und Jürgen Westermann hervorbrachte, liegen lange zurück. Die Zukunft liegt nun klar in der Jugendförderung und im Breitensport. Doch in jedem Fall soll der runde Geburtstag gebührend gefeiert werden. „Es wird eine große Party geben“, verspricht Cem Erbslöh. Dort werden dann wohl eher Freudensprünge statt Chinasprünge zu beobachten sein.

Fit und gesund mit Badminton. Badminton...

  • bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung
  • fördert Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination
  • stärkt Muskulatur, Bänder und Sehnen
  • verbessert Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit
  • verbrennt Kalorien
  • hat ein vergleichsweise geringes Verletzungsrisiko

Krefelder Badminton Club 1955 e.V.,  Oehlerstraße 14, 47798 Krefeld,  Tel. 01577/ 6381284, www.krefelder-bc.de